Ehrlichiose
Die Ehrlichiose ist eine Krankheit, die überall dort vorkommt, wo der Überträger, die Braune Hundezecke heimisch ist. Der Erreger Ehrlichia canis befällt die weißen Blutkörperchen (Monozyten) und „reist“ mit ihnen ins Knochenmark, in die Leber und die Lymphknoten.
Die Inkubationszeit beträgt 3 Wochen.
Folgende Symptome können auftreten
Akutes Stadium: Fieberschübe bis 41°C, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Erbrechen, eitriger Nasen- und Augenausfluss, Krampfanfälle und Lähmungen der Hinterhand, Muskelzuckungen, Schwellungen der Lymphknoten.
Subklinisches Stadium: Ca. 2 Monate nach der akuten Phase folgt eine ziemlich symptomfreie Phase. Anämie, Gewichtsverlust und Blutungen sind möglich.
Chronisches Stadium: Milzvergrößerung, Mattigkeit, Fieber, Blutungen, Blut in Urin oder Kot, Anämie, Nasenbluten, häufiges Niesen, Gelenkserkrankungen, Lähmungen und Krampfanfälle, Hirnhautentzündungen.
Diagnosemöglichkeiten
Antikörpertest per IFAT: Ab dem 14. Tag nach Infektion erst nachweisbare Antikörper, bei akutem Verdacht empfiehlt sich daher eine PCR. Mikroskopischer Nachweis erfolgt per Blut-Ausstrich.
Auch hier gilt: Keine der Untersuchungen allein gibt Aufschluss darüber, wie schwer erkrankt der Hund ist, in welchem Stadium er sich befindet und/oder ob er behandelt werden muss.
Weitere Untersuchungen wie Blutbild und Screening in Verbindung mit Symptomen, sagen darüber mehr aus.
Behandlung
Antibiotika mit dem Wirkstoff Doxycyclinhyclat.
Prognose
Auch nach Behandlung gibt es keine 100%ige Sicherheit, dass die Ehrlichiose geheilt ist. Es ist möglich, dass der Erreger sich im Knochenmark „versteckt“, vom Doxycyclinhyclat nicht erreicht wird und später wieder auftritt. Ebenso ist es möglich, dass der Hund sich selbst heilt. Bei Symptomen sollte man also auch immer Ehrlichiose im Hinterkopf behalten. Auch hier gilt: Das A und O ist ein gutes Immunsystem (s. Prognose Leishmaniose).
Prophylaxe
Halsbänder: Flumethrin (Kiltix®) oder Deltamethrin (Scalibor®)
Spot on: Permethrin + Imidacloprid (Advantix®), Permethrin (EXspot®), Fipronil (Frontline®)
Bei Reisen in entsprechende Gebiete kann prophylaktisch „Imidocarb“ gegeben werden, das die Erreger abtötet.
Wichtig ist es den Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken abzusuchen und diese sofort zu entfernen.
Ansteckung Mensch
Infektionen des Menschen durch den Erreger kommen vor, allerdings vermutlich nur durch Übertragung durch Zecken, eine Hund-Mensch-Übertragung ist unwahrscheinlich.